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Der 3.Teil der Teufels-Trilogie

hat bisher noch keinen Titel, befindet sich aber schon in einem fortgeschrittenen Planungsstadium. Auch die Recherchen habe ich größtenteils schon abgeschlossen. Dafür bin ich im letzten Sommer extra nach Niederösterreich und Südmähren gefahren, einer Region, in der sich ein Teil der Handlung abspielen wird.

Zurzeit treibt mich allerdings noch folgende Frage um: Inwiefern war Pirna betroffen, als König Ferdinand 1547 während des Schmalkaldischen Krieges seine Truppen nach Dresden verlegte?

Der Historiker Wieland Held schreibt in seinem Buch „1547 – Die Schlacht bei Mühlberg/Elbe“ (S. 85), König Ferdinand sei am 25.2.1547 von Ausig kommend mit seinen Truppen in Pirna eingetroffen, habe feststellen müssen, dass sich ihm die Böhmen nur zögerlich anschlossen und sei dann am 1.3. in Dresden angekommen. Leider habe ich keine Quelle dazu im Buch gefunden.

Das hieße aber, Ferdinand müsste mit seinen Soldaten eine Woche in Pirna gewesen sein. Im Pirnaer Stadtarchiv gibt es dazu nichts, obwohl das den Rat doch in Schwierigkeiten gebracht haben müsste – Verpflegung, Unterkünfte, Begrüßung des Königs…??

Aber auch die Pirnaer Lokalhistoriker aus dem 19.Jahrhundert, denen Akten, die eventuell im Zuge des 2.Weltkriegs verloren gegangen sein könnten, noch zu Verfügung gestanden haben, wie z.B. Reinhold Hofmann, schreiben darüber kein Wort. Und das, obwohl überall erwähnt wird, dass der Pirnaer Rat während der Wurzener Fehde vorsichtshalber Bewaffnete auf den Stadtmauern postierte! Auf alle Fälle müsste Pirna Herzog Moritz auch im Schmalkaldischen Krieg Soldaten zur Verfügung gestellt haben – damals musste Pirna in so einem Fall noch ebenso viele Bewaffnete aufbringen wie Dresden.

Weiterhin habe ich im Pirnaer Archiv einem Heftchen zur Elbeschiffahrt (dummerweise habe ich Titel und Autor nicht gleich notiert) gelesen, Kurfürst. Johann Friedrich habe den Sonnenstein, den Moritz ja zur Landesfestung ausbauen ließ, belagert. Könnte es so gewesen sein?

Dr. Boris Böhm, Leiter der Gedenkstätte auf dem Sonnenstein und Kenner der Festungsgeschichte, bezweifelt das. Auch eine Mail an Prof. Enno Bünz, Inhaber des Lehrstuhls Sächsische Landesgeschichte am Historischen Seminar der Universität Leipzig, brachte mich in dieser Frage nicht weiter.

Nach dem, was ich sonst gelesen habe, schien sich der Kurfürst auch mehr auf die Erzgebirgsstädte konzentriert zu haben, zumal er nach der erfolglosen Belagerung Leipzigs den restlichen Winter in Altenburg verbrachte.

Andererseits war Pirna im Winter 1546/47 neben Dresden eine der letzten Städte, die Herzog Moritz noch verblieben waren. So gesehen hat sein Widersacher eine Belagerung womöglich doch erwogen. Aber fand sie tatsächlich statt?

 

Ich habe mein Fragen dazu hier deshalb so ausführlich beschrieben, weil ich heimlich hoffe, jemand, der mehr darüber weiß, liest es und klärt mich auf. Mein ewiger Dank und selbstverständlich eine Danksagung am Ende des 3.Teils wäre ihm/ihr gewiss!!